Suderburg
Forsten

Forsten im Suderburger Raum  14 000

Allgemeine Ausführungen9), 10)
Die Bedeckung unserer Region mit Wald war in den vergangenen Jahrhunderten weitaus geringer als sie heute ist. Der Umfang der Waldbedeckung in älterer Zeit ist gut auf der Kurhannoverschen Landesaufnahme aus den Jahren 1775-1778, der Post-Karte des Wilhelm Ohsen aus dem Jahre 1774, der Papen'schen Karte von 1838 und der des A, v, Estorff-Veerssen von 1899 - Karte des Kreises Uelzen - zu entnehmen.
Die Bestände aus Harthölzern wie Buchen und Eichen dienten in erster Linie der Viehwirtschaft. Mit den Früchten dieser Bäume wurde das Vieh gefüttert, indem es in der Mastzeit von Michaelis (29.9.) bis Mariae Verkündung (25. 3.) in die mit Wallanlagen eingehegten Wälder getrieben wurde.
v. Hammerstein-Loxten schreibt in seinem „Bardengau“ auf S, 421, daß im „Schooten“ in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch Eichen mit einem solchen Umfang gestanden haben, daß in einem hohl gewordenen Stamm einer solchen Eiche eine Kuh vor schlechtem Wetter Schutz suchen konnte.
Derartige Eichen stehen im "Schooten" leider nicht mehr, doch sind solche noch im „Urwald“ unterhalb des Dornröschen-Schlosses "Sababurg" zu finden. Die „Sababurg“ liegt nahe der Weser, südlich von Gieselwerder.
Die Anzahl der Tiere, die zur Mast in die Wälder getrieben werden konnte, war genau festgelegt worden.
Das Laub der Bäume diente als Streu für die Ställe. Neben der Erle war es die Rinde der Eiche, die als sogenannte Gerberrinde das Rohmaterial für die Lohgerbung liefert. Aus den Bucheckern wurde Öl gewonnen. Als Nutzholz fand die Eiche bei der Erstellung des Fachwerks von Häusern Verwendung. Für den Dachstuhl hingegen, nämlich für die Sparren, Latten usw. wurde meist Tannenholz verwendet. Aber auch für die Hofabgrenzung, dem sogenannten „Eekenboltentun“, diente das Eichenholz.
Selbstverständlich wurde das Hartholz auch für die Herstellung von Werkzeugen und Geräten benötigt.
Ob und in welchem Umfang aus den Wäldern des Kirchspiels Suderburg Holz für die Lüneburger Saline entnommen worden ist, konnte die bisherige Forschung nicht klären.
Für die Gewinnung des Salzes wurde nämlich sehr viel Holz benötigt, wie dieses aus der nachstehenden Aufstellung hervorgeht:

 

Saline Bad Reichenhall

Saline Lüneburg

 

von 1503-1619 im Mittel

i. J. 1558

Jahresverbrauch an Holz

159 922 cbm

114 615 cbm

Salz gewonnen

14 950 t

8 366 t

 

 

Von dem Holz wurden etwa 89 Prozent für die Beheizung der Siedepfannen, etwa 2,5 Prozent für das Härten und 8,5 Prozent für das Verpacken - Kufholz - verbraucht.
Die Stieleichen, die Feuchtigkeit lieben, umstanden die meist in der Nähe des Wassers liegenden Höfe.
Die Traubeneiche hingegen begnügt sich schon mit tiefgründigem Sandboden.
Die Buche benötigt gut durchlüfteten und kalkhaltigen Boden wie dieser zum Beispiel im „Schooten“ vorhanden ist.
Als Weichhölzer sind zu erwähnen: die in Talauen wachsende Schwarzerle oder -eller. Diese steht deshalb in den Quellgebieten der Hardau und des Räberschen Spring.
Die Birke macht sich vornehmlich dort breit, wo durch den Eingriff des Menschen in die Natur, zum Beispiel durch den Plaggenhau, für andere Bäume keine Lebensgrundlage mehr vorhanden ist.
Die Kiefer und die Fichte gehörten im 17. Jahrhundert noch nicht zu den Baumbeständen unserer Region.
Der Wert des Waldes und seiner Nutzung wird u. a. durch die seinerzeitigen Holz- (Holtings-) Gerichte zu Suderburg bestätigt. Dieses Gericht beriet und entschied z. B. über Grenzstreitigkeiten, Holz- und Waldfrevel sowie über die Mast in den Wäldern.
In den Aufzeichnungen des Heinrich Schröder, t 1958, die sich im Besitz von Frau Hanna Schröder, 3141 Avendorf, befinden heißt es auf den Seiten 5 und 6 über Hösseringer Höfner:
13. 4. 1657 Carsten Gering,
                   daß er einige von den Schweinen auf den Hösseringer Schot geführt,
                   1 Thaler Strafe.
13. 4. 1659 Stoffer Lühmann für eine trockene Buche, 7 Schill. Strafe.
13. 4. 1659 Carsten Drögemüller für 2 gehauene Birken, 17 Schill. Strafe.
1672 Carsten Behn,
         welcher von 2 Eichbäumen die Mast abgeschlagen und die Eckern weggenommen hat,
         1 Thaler Strafe.
1689 Carsten Müller eine Eiche zum Balken gehauen,
           1 Thaler und 18 Mariengroschen Strafe.
25.5.1690 Franz Schröder eine fruchtbare Buche gehauen von 4 Fuder, 2 Thaler Strafe.
1700 Jürgen Lühmann vor seinem Stück ein klein wenig Heide
         ohne Vorwissen des Amtes   gebrannt, 1 Thaler Strafe.
1700 Jürgen Nieschröders Schäfer mit den Schafen im Schot gehütet, 2 Thaler Strafe.

Für die Beurteilung der Schwere der Bestrafungen werden nachstehend einige Angaben über Münzrelationen und Preise gemacht:
1 Mark = 16 Schilling, (ß) = 192 Pfg.; 2 Mark = 1 Thaler.
Die nachstehend aufgeführten Preise hat Dr. Erich Woehlkens aus den Rechnungen des Hospitals St. Anthonii et Elisabethae (Kleiner Heiliger Geist) in Uelzen exzerpiert.
Für das Schlachten eines Ochsen 1657-1659 = 8 ß, 1660-1695 = 12 ß,

14301 Asbruch in der Gemarkung Hamerstorf 11), 12)
           urk, 1569 genannt

14 401 Schooten bei Hösseringen 13), 14)
H. Peter Matalla


Eine 1569 urk, genannte Mastholzung12), deren Bestand im Jahre 1745 Buchen und Birken waren15).
Scot, altniederdeutsch = Schößling, mithin ein aus Schossen oder Schößlingen aufgeschlossener Wald, 720 Schritte Umkreis. Der westlich der Heerstraße liegende Teil des Schooten heißt „Hohenbuchen“, der mittlerer Teil „Mittelort“ und der nördlich des Landtagsplatzes befindliche Teil „Wüsteort“.
 a) Herrschaftlicher Forst
 b) Gemeindeforst, auch Bauern- oder auch Sweens-Schooten genannt
 c) Köhlerhütte im Schooten. Die Köhler, auch Kohlenbrenner genannt, sind Leute, die in einem Meiler Holzkohle brennen. Ein Meiler ist ein kuppelförmig aufgebauter Holzstoß, der mit Rasensoden oder Erde zugedeckt wird. Ein senkrechter und ein waage- rechter Luftschacht sorgen für eine geringe Luftzufuhr. Diese geringe Luftzufuhr bewirkt in dem angezündeten Meiler nur ein glimmendes Feuer, welches das Holz in Holzkohle umwandelt.
Die Holzkohle diente mit ihrem sehr hohen CO-Gehalt zur Metallverhüttung und war seit der Bronzezeit hierfür in Gebrauch. Die Hösseringer Köhlerhütte war ein hohes, kegelförmiges und aus rohen Baumstämmen zusammengefügtes Bauwerk. Dieses Bauwerk war mit Gras- und Moosplaggen abgedeckt. Es diente den Köhlern als Behausung.
Rolf Hillmer

Holzkohlen-Meiler, verkohlungsvorgang durch Schwelbrand.
Nach dem Abzug der Köhler waren es dann Handwerksburschen, die auf ihrer Wanderung ab und an in der Hütte nächtigten. Die Hütte gewann dann nach dem 2. 9. 1870 wieder an Bedeutung, weil bei ihr an jedem 1. Sonntag im September der Tag zur Erinnerung an den Sieg der Deutschen über die Franzosen bei Sedan gefeiert wurde. An diesem Tag zogen der Kriegerverein, die Dorfbewohner und die ältere Schuljugend mit dem von der Musikkapelle intonierten „Schootenmarsch“ zur Köhlerhütte. Der Tag wurde mit Darbietungen und Spielen bei gutem Essen und Trinken begangen. Nach dem Dunkelwerden zog die Festversammlung mit bunten und brennenden Lampions ins Dorf zurück16).
Heute steht an der Stelle der Köhlerhütte ein Holzhaus, das den Waldarbeitern als Obdach dient.

14402 Hösseringer Balcken
           noch nicht lokalisiert, urk. 1739/43 13), 14)

14403 Kämmerchen
           vergl. auch 14703 - Die Lehne-
           Ein ehemals zum Dorf Oldendorf gehörendes Waldstück, urk. 1739/43,
          
1400 Schritte Umkreis13), 14).

www.LGN.de

14404 Albeloh17)
           urk.1865

14405 Rehloh9) , 14)
           urk. 1739/43

14 406 Dückersloh 14)
           urk. 1739/43

14407 Bähloh14)
           urk.1739/43

14408 a) Gr. Eidesloh
                 urk. 1739/43
           b) KI. Eidesloh
               urk. 1739/4311),14)

14409 Hassahl12),18)
           urk. 1569, vergI. auch Ziffer 15001

14410 Lindloh11),14)
           urk.1739/43

14501 Junkerngehäge19)
           urk. 1844/45, Begrenzung als Wall- und Grabenanlage
           noch gut erhalten und erkennbar, Umkreis rd. 3300 m

14502 Grebenhagen12),20)
           urk. 1569. Vergl. 72 017

14503 Emmerngehäge21)
           urk.1747

14504 Das Alte Gehäge21)
         urk.1747

14505 Dülloh11),14
         urk.1739/43
Ein Teil des Dülloh ist als typischer Heidewald noch erhalten. Ein Heidewald nahm seinen Ursprung, sobald die Heide nicht mehr abgeplaggt und auch nicht mehr beweidet wurde. Es waren damit die Voraussetzungen für die Entwicklung des Heidewaldes geschaffen: Das Heidekraut breitete sich aus, ihm folgten die Birken, danach die Kiefer und Wachholder sowie auf besseren Böden auch noch Fichten. Im Schutz der Wachholder gediehen dann Eichen und Buchen, die sich, wie auch die Kiefer, durch mächtige, tiefe Kronen auszeichneten. Auf dem Waldboden entwickelten sich Flechten, insbesondere die anspruchslosen Cladonia-Arten.

14601 Schweenshorn13
urk. als Mastholzung 1569 genannt12), keine Überbleibsel mehr festgestellt. Die Einhegungen von Masthölzern verloren ihre Bedeutung, als der Schweineeintrieb in diese Hölzer aufgehört hatte. Identisch mit?: „cum omnibus at- tinenciis suis, videlicet agris cultis et incultis, nemorbus (bei Räber), pascuis pratis mericis„ . 1332, UB d. Kl. St. Michaelis Nr. 55822), Umkreis 2500 m.

14602 Räber Balcken11), 14)
           noch nicht lokalisiert, urk. 1739/43

14701 SuderburgerGehäge13), 14)
           urk. 1739/43

www.LGN.de

14702 In den Dahlen11), 13)
           urk. 1569 mit dem "Stüh" zusammen, 10400 Schritte Umkreis

14703 Die Lhene
auch Leene oder Lehne12), 13)
urk. 1569 als Mastholzung und urk. 1739/43 als „Cämerchen Lehne“ genannt. Die Lehne wird vermutlich aber eine selbständige Holzung gewesen sein, die im Quellgebiet des Schweinebaches gelegen haben wird. Genaueres muß die künftige Forschung erbringen.

14704 Der Kneege23), 24) urk.1747

14705 Das Papengehäge21), 25) urk.1747

14 706 Birkengehäge26 urk.1839


14 900 Feuerbeobachtungsturm auf dem Blauen Berg


Von hier aus wurde in trockenen Sommertagen Ausschau auf Waldbrände gehalten. Weitere Feuerwachtürme standen auf dem Wierener Berg und in Breitenhees. Über eine trigonometrischen Peilung konnte damit der Brand genau lokalisiert werden. Die Einsatzkräfte konnten so genau zum Brandherd geleitet werden.

 GPS
 N   52°52.723´
 O 010°29.142´



















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