Suderburg
Gasthaus Dehrmann

 in Bahnsen

Der nachweisbar erste Krugwirt auf dieser Stelle war Friedrich Dehrmann, der für die Zeit vom 1. 5. 1814 bis 1. 5. 1817 eine Pacht von 14 Rthlr. Courant für den Krug entrichtet hatte.

Krugwirtschaften in Bahnsen

In Bahnsen haben von jeher zwei Krüge, und zwar der herrschaftlich Dehrmann'sche
und der von Bülow Junker'sche, bestanden1.

1. Der herrschaftliche Krug ist die Anbauerstelle Nr. 23,
   Böddenstedter Weg 2
In der Beschreibung der Spann- und Handdienste im Amt Bodenteich aus dem Jahre 1791 werden in Bahnsen ausschließlich des Allodial-Gutes insgesamt 13 Höfe genannt, nämlich Nr. 1 bis 10 und 14 bis 162. Mithin bestand zu diesem Zeitpunkt die Anbauerstelle Nr. 23 noch nicht. Der nachweisbar erste Krugwirt auf dieser Stelle war Friedrich Dehrmann, der für die Zeit vom 1. 5. 1814 bis 1. 5. 1817 eine Pacht von 14 Rthlr. Courant für den Krug entrichtet hatte1, 3.

Dehrmann schrieb aber schon am 28. 11. 1813 an das Amt Bodenteich und beschwerte sich darüber, daß sich der Bahnser Einwohner Peter Studtmann erdreistet hätte, ebenfalls eine "Krugnahrung" zu betreiben. Dehrmann begründete seine Beschwerde in seinem Brief vom 10. 1. 1814 damit, daß für die 150 Seelen in Bahnsen zwei Krüge zu viel wären1.

Nach Friedrich Christoph Dehrmann († Bahnsen 5. 10. 1828, 52 Jahre, 10 Monate und 11 Tage alt) wird die Gastwirtschaft heute schon in der 7. Generation von der Familie Dehrmann betrieben.

Im Februar 1985 feierte die Familie ihr 175jähriges Jubiläum als Besitzer dieser Wirtschaft4.

Ein Enkel des vorgenannten Friedrich Christoph Dehrmann hat in die Suderburger Krugwirtschaft auf der AnbauersteIle Nr. 25, An der Kirche 5, eingeheiratet, weiteres siehe dort.

 

 Aufruf

 Zur erstellung einer Familienchronik sucht die Familie Dehrmann in  Bahnsen
 Fotos Postkarten und Bilder
 sowie allerlei Hinnweise über die Gastwirtschaft.

 Werner Dehrmann jun.
 Olmsruh 2
 29556 Räber
 05826 / 84 28



2. Die Krugwirtschaft auf dem Allodialgut in Bahnsen,
   Vollhof Nr. 17, Katzenstraße 2
Das Bestehen der Krugwirtschaft auf dem Allodialgut ist seit dem Jahre 1621 urkundlich belegt. In einem Schriftstück des Archivs des St.
Michaelisklost ers zu Lüneburg heißt es5: "Heinrich Stalbaum [Vollhof Nr. 6 in Bahnsen] zeigt an, daß auf seinem Hofe Schmeds Tochter von Graulinger [Vollhof Nr. 7 ebd.] von einem Hans Heyer [vermutlich vom Vollhof Nr. 16 in Bahnsen] genannt, am Fenster abends auf den Kopf geschlagen und verwundet wurde. Und habe Hans Schmedt, dieser Magd Bruder, die Schlägerei angefangen. - Zum anderen habe dieser Stalbaum im Kruge zu Bahnsen mit Michel Dormann sich verunwilligt und wie er demselben habe entgegen wollen, sei Dormann ihm nachgelaufen auf seinen Hof und habe ihn mit einem Teighaken an der Faust verwundet. - Für Dritte wäre Hieronymus Ringelmann [eingeheirateter Hauswirt auf dem Vollhof Nr. 1 in Graulingen], um Dormann beizustehen, auf den Hof gelaufen gekommen und hätte ihn geschlagen. Stalbaum bäte, ihn zu bestrafen."

Ausweislich des Suderburger Kirchenbuches werden auf dem Allodialgut als Krüger genannt:
1696: Franz Hein.

1726: Christian Smedt/Lühr, dessen Witwe 1734 Johann Jürgen Geffers aus Hansen heiratete.

Am 17. 7. 1792 zahlte Heinrich Bargmann an Pacht für den Krug 18 Mariengroschen6.

Mit dem Vertrag vom 31. 10. 1793 zwischen dem Rittmeister Carl Heinrich v. Bülow und dem Interimswirt Jochen (auch Johann) Wilhelm Behne sowie dem suspendierten Hauswirt Hans Christoph Behne tauschte der Rittmeister sein Allodialgut in Bahnsen mit dem Behne'schen Hof in Miepcke (heute: Niebeck). In diesem Tauschvertrag wurde unter anderem festgelegt, daß die Kruggerechtigkeit beim Hofe in Bahnsen bleiben solle7. Ein Krughaus wird in diesem Vertrag ausdrücklich erwähnt.

Am 8. 9. 1812 wird Carsten Christoph Lindloff8 als Krüger genannt6, sein Nachfolger war der Häusling in Bahnsen Peter Christoph Stuthmann (Studtmann)1 aus Schatensen gebürtig († Bahnsen 30. 1. 1822, 55 Jahre 7 Monate alt). Studtmann war der letzte Krüger auf dem ehemaligen Allodialgut.

 

Anmerkungen
1. Niedersächsisches Hauptstaatsarchiv Hannover, Sign.Hann. 74 Oldenstadt Nr. 801-802/1 - Brief der Kurfürstlichen Kammer aus Hannover vom 18. 4. 1814-.

2. Adolf Meyer-Immensen: Spann- und Handdienste im Jahre 1791,
 in: Der Heidewanderer, 58. Jg., Uelzen 1983, S. 85f.

3. Mitteilung von Karl Hellwig, Suderburg, vom 5. 12. 1984.

4. Allgemeine Zeitung der Lüneburger Heide, Uelzen, vom 21. 2. 1985, S. 8.

5. Archiv des St. Michaelis-Klosters, Abteiprotokolle loc. 45, Nr. 3, heute im Hauptstaatsarchiv in Hannover unter der Signatur Celle Or. 100 Lüneburg, St. Michael.

6. Wie Anm. 1., jedoch Sign. Hannover 74 Oldenstadt Nr. 794/ 795 und Mitteilung von Karl Hellwig, Suderburg, vom 5. 12. 1984.

7. Wie Anm. 1. und Rolf HiIImer: Das adelige Gut in Bahnsen und seine Besitzer, in: Uelzener Beiträge, H. 8, Uelzen 1980, S. 62ff.

8. Carsten Christoph Lindloff, * Hamerstorf 10. 12. 1771, Sohn des Hans Heinrich Lindloff, Hauswirts in Hamerstorf auf dem Vollhof Nr. 2.

Gasthaus in Bahnsen

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