Suderburg
Lagerstätten

Lagerstätten um Suderburg   16 000
Es handelt sich hierbei um Boden vorkommen, die der landwirtschaftlichen und gewerblichen Wirtschaft nützlich sind.

Grandkuhle am Gerdauer Weg 16 101
Die in der Bahnsener Karte von 1854/55 ausgewiesene Grandkuhle ist seit der Jahrhundertwende mit Busch bewachsen und dient heute als wilde Mülldeponie.

Lehmkuhlen am Dreilinger Weg 16 102
Eine Kuhle ist als Teich an der Straße Bahnsen - Dreilingen nördlich des Flurstücks "Wischhof" erhalten geblieben.
Der Lehm wurde vornehmlich für den Hausbau benötigt. Im Wohnbereich des Hauses wurde das Fachwerk mit Lehmstaken ausgefüllt, während der danach verbleibende Teil des Hauses meistens nur mit einer Verbretterung gegen die Unbilden des Wetters geschützt wurde. Die Lehmstaken wurden aus gespaltenem und weichem Holz, den Holtsprütten, hergestellt und in die eingearbeiteten Fälze der Riegel des Fachwerks geschoben. Anschließend wurden die Sprütten mit geflochtenem Heister oder Reisig miteinander verbunden. Dieses Geflecht wurde dann mit Strohlehm beworfen, Nach der Fertigstellung der Wand wurde diese mit einem Anstrich aus Kalkmilch versehen.
Auch für den Dielenboden wurde ebenfalls Lehm verwendet, der durch das Übergießen mit Ochsenblut härter und widerstandsfähiger gemacht wurde.

Mergelkuhle bei den Bahnsener Tongruben der ehern. Ziegelei   16 103 H. Peter Matalla
Der Mergel ist ein Schlemmprodukt, das in der Abschmelzperiode der Eiszeit von den Schmelzwassern in ruhige Buchten getragen worden war und sich in diesen Buchten abgelagert hatte. Als Düngemittel hatte der Mergel wegen seines Kalkgehaltes von 15 bis 20 Prozent eine große Bedeutung für die Landwirtschaft. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war es der Pastor zu Rosche, Schlötke, der die Bedeutung des Mergels für die Landwirtschaft erkannt hatte.

GPS
N  52°54.765´
O 010°25.098´

 

 

Kieselgurgrube westlich der Straße Suderburg - Böddenstedt 38)  16301
Der Besitzer der Fa. "Dr. L. Grote; Infusorienerde-Gruben und Fabrik von Isoliermaterial aus Kieselgur. Gruben: Suderburg, Station Suderburg bei Uelzen" pachtete im Jahre 1878 das Gelände von dem Landwirt Jürgen Heinrich Müller olim Hilmer, Hamerstorf, um dort weiße und gelbe Gur abzugraben. Nachdem die weiße Gur erschöpft war, verlegte Oskar Pistor, Schwager des Dr, Grote, 1896 die Mahlanlage nach Uelzen. Die Fa. Hansa-Werke, Westerweyhe, hat aber noch bis zum Jahre 1929 Kieselgur in Hamerstorf abgebaut. Die Grube ist inzwischen verfüllt worden und wird landwirtschaftlich genutzt.

Kieselgurgrube südlich von Hamerstorf an der Straße nach Suderburg 38)  16302

Kieselgurgrube am Hösseringer Ortsausgang nach Suderburg 39)-43)    16 401
Die Kieselgur ist aus der massenhaften Ablagerung von abgestoßenen und abgestorbenen Algen entstanden. Diese abgestorbenen Algen waren auf den Meeresboden gesunken und bildeten dort Schichten mit Mächtigkeiten bis zu 15 Meter. Diese einzelligen Algen lebten in Gewässern und werden dem Pflanzensystem der Diatomeen zugeordnet. Ihr Vorkommen verlegt die Wissenschaft in die Zwischeneiszeit. Bei der danach folgenden Eiszeit sind die Gewässer und damit auch die Algen mit Sand und Geröll zugeschüttet worden.

Die Kieselgur in der Lüneburger Heide ist beim Bohren eines Brunnens durch den Frachtfuhrmann Peter Karsten im Jahre 1836 in Ober-Ohe entdeckt worden. Der seinerzeitige Gründer des Landwirtschaftlichen Vereins, Freiherr v. Hammerstein, hörte von diesem Fund und veranlaßte die Untersuchung der leichten, mehlartigen Masse, insbesondere in Hinblick auf ihre gewerbsmäßige Verwendung. Es ergab sich dabei die Eignung des Materials für den Schall- und Wärmeschutz. Der schwedische Chemiker und Industrielle, Alfred Nobel, brachte die Gur mit hochbrisantem, flüssigem Nitroglyzerin zusammen, was den Transport dieses Sprengstoffs möglich machte, weil er nicht mehr stoßempfindlich war, nachdem ihn die Gur aufgesogen hatte.

Im Landkreis Uelzen kam Kieselgur in Uelzen, Hamerstorf und Hösseringen vor.

Die feine bei Hösseringen gefundene Erde wurde schon vor 200 Jahren abgebaut. In älteren Überlieferungen werden die hier gefundenen kieseligen zugleich stark porösen Gesteine "Tripel" genannt.44) Diese Gesteine haben unterschiedliche Farben, wobei das Rot vorherrschend ist. Das Material eignete sich nicht nur als Politur für viele Metalle und Gläser, sondern es diente auch den Reitern zum Färben von Uniformteilen.

Seit dem Jahre 1886 baute der vormalige Hamburger Gastwirt Friedrich Hübner auf einer etwa 184 hann. Morgen großen Fläche Kieselgur ab. Er stellte unter dem 10.9. 1886 den Antrag für die Errichtung einer Dampfkesselanlage, der dann unter dem 23. 12. 1886 genehmigt worden war.

Ein halbes Jahr später, am 26. 5. 1887 reichte er den Antrag für die Errichtung einer Dynamit-Fabrik ein. Diese Fabrik sollte zum größten Teil auf Alpers'schen Gelände und zum geringeren Teil auf Schulland zwischen den Wegen Hösseringen - Weyhausen und Hösseringen - Dalle - Eschede nahe der Kreisgrenze in der "Hösseringer Heide" aufgebaut werden. Der Landrat forderte den seinerzeitigen Gemeindevorsteher C. H. Heuer und den "interimistischen Hülfs-Fußgendarm" Bullerjahn von der 10. Gendarmerie-Brigade auf, ihre Stellungnahme zu dem Hübnerschen Vorhaben abzugeben. Sowohl dieser als auch Alpers wußten von den Plänen nichts, so daß der Landrat nach einer Ortsbesichtigung unter dem 6. 10. 1887 den Antrag für die Erstellung einer Dynamit-Fabrik in der "Hösseringer Heide" abgelehnt hatte. Die Begründung war eine mögliche Beeinträchtigung zum einen des Offentlichen Verkehrs-Communikationswegs Hösseringen - Dalle - Eschede und zum anderen der Holzabfuhr aus dem Lüß und dem Forst der Klosterkammer.
Seit Februar 1890 ist der Hamburger Josef Mayerhöfer Besitzer der Kieselgurgrube.

Am 22. 4. 1893 und im Juli 1893 entstehen Schadensfeuer durch die offenen Meiler. In diesen Meilern wird die Kieselgrube nämlich getrocknet, weil diese einen Wassergehalt von rund 65 Prozent hat. Auf behördlichen Vorschlag sollten geschlossene Glutöfen aufgestellt werden. Dieses wurde schon deshalb gefordert, weil sich die Hösseringer Einwohner über Rauch- und Geruchsbelästigung durch den Betrieb beschwerten.

Die Anlage wurde aber schon am 27. 5,1894 stillgelegt, so daß es zu der Aufstellung von Glutöfen nicht mehr gekommen war.45)46)  1896 und 1904 wurden die werkseigenen Gebäude ver- kauft, und das Wohngebäude wird heute von dem Forstamtmann Erich Meyer bewohnt,

Lehmkuhlen am Hussenweg in Suderburg 36)  16701
Die Kuhlen sind nur noch als geringe Vertiefung im Kulturland erkennbar.

Mergelkuhle am Blauen Berg 36)  16 702

Mergelkuhle bei Döhrmanns Schafstall 36)    16703

Lehmkuhlen auf dem Höptberg 36)  16 704
Eine große Kuhle ca. 80/40 m groß und zahlreiche kleinere Kuhlen sind noch vorhanden,

Niedermoor im Poppelreun   16 705
Ein Niedermoor bildet sich durch das Verlanden, d. h. es wächst vom Gewässerrand ausgehend zu. Der sich bildende Gürtel von Sumpf- und Wasserpflanzen schnürt das Wasser so ein, daß die abgestorbenen Pfanzen nicht mehr durch Oxydation oder Kleinlebewesen abgebaut werden können, Die abgestorbenen Pfanzen vertorfen dann wegen der fehlenden Sauerstoffzufuhr.

www.LGN.de

Kurhannoversche von 1777

GPS
N  52°53.03,4´
O 010°27.10,0´

Der Torf wurde schon in der Eisenzeit abgebaut wie dieses durch einen im Kreismuseum in Ratze- burg ausgestellten Torfspaten aus der Zeit 3.-4, Jahrhundert n. Chr. bewiesen wird. Aber erst am Ende des 16, Jahrhunderts wurde mit dem gezielten Abbau des Torfes begonnen., Das geschah, indem die obere Moorschicht abgeteilt und danach in einzelne "Bülte" etwa 1 Fuß lang und in der Breite und Höhe je 1/2 Fuß losgehauen wurden, Anschließend wurden die "Bülte" aus der Moorbank herausgehoben und zum Trocknen aufgestellt. Bei guter Witterung dauerte die Trocknung etwa 3 bis 4 Wochen. Sobald der Torf getrocknet war, wurde er auf den Hof gebracht und diente dort als Heizmaterial.

Bei den "Bülten" handelt es sich um den aus der oberen Moorschicht gewonnenen Torf mit noch dar ansitzendem Heidekraut als Merkmal. Der Stechtorf hingegen wird aus weiteren, darunterliegenden Moorschichten gewonnen,

Aus dem Poppelreunmoor deckte auch die Suderburger Kirche ihren Bedarf an Torf, und im Jahre 1866 wurde solcher von der Kirche für 15 Reichsthaler, 14 Groschen und 5 Pfg. verkauft. Dieser Torf eignete sich aber nicht zum Stechen, sondern nur zum Backen (Pfarrarchiv Suderburg, Bestand 410/11). Helga Hinrichs
Nach dem Torfabbau wurden die Flächen übersandet, um als Wiesen genutzt zu werden.

Erdölbohrung am Höptbergweg   16 706
Die Erdölbohrung ist nach dem 2, Weltkrieg zwischen dem "Höptbergweg" und dem "Junkerngehäge" vorgenommen worden. Die Bohrungen brachten jedoch nicht das erhoffte Ergebnis, so daß dieselben eingestellt und keine "nickenden Pferdeköpfe" installiert wurden.

Das Ol ist nicht erst in den vergangenen Jahrzehnten lebenswichtig geworden, sondern seine Geschichte geht über 4000 Jahre zurück. So war das Olprodukt Bitumen bereits bei den Hochkulturen Vorderasiens als Bau- und Klebstoff bekannt. Aus dem Mittelalter ist es als Konservierungsmittel, als Wagenschmiere und als Brennmaterial für Beleuchtungen überliefert. Aber auch gegen Krnakheiten wurde das Ol als Arzneimittel vielfach eingesetzt.

 

Natur- und Kulturdenkmäler im Raum Suderburg
























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