Suderburg
Gesundheit

Der Hausdoktor
Wie unsere Vorfahren sich gesund erhielten,
und ihre Krankheiten heilten

In der unruhigen und vor allen Dingen schnellebigen Zeit des letzten Jahrhunderts hat sich benders in bezug auf Einfachheit Derbheit und Gediegenheit früherer Verhältnisse so vieles verändert, daß sich der moderne Gegenwartsmensch kaum noch daran erinnern kann.
Vor allen Dingen gibt es aus dieser Vorzeit so manches an Sitten und Gebräuchen unserer Urgroßeltern, von dem es doch schade wäre, wenn es der Vergessenheit anheimfiele. Geschichtsbücher berichten nichts darüber.
Jede Gegend in Niedersachsen hat ihre Eigenheiten in der Sprache, in Sitten und Gebräuchen gehabt. Besonders reich daran war und ist auch der Südwesten des Landkreises Uelzen. Ganz besonders hat sich in diesem Zeitabschnitt die Heilwissenschaft bereichert. Bis Ende des ersten Weltkrieges gab es nur in der Kreisstadt Ärzte; auf dem flachen Lande arbeitete in den meisten Fällen nur der "Hausdoktor".

Die Bekanntesten unter ihnen waren in unserer Gegend die
  Bezirkshebamme Marie Rosien in Suderburg,
  der Lehrer Heuer in Böddenstedt und
  Schneidermeister Meyer in Räber.

Selbstverständlich spielte in der Pflanzen- und Heilkunde unserer Vorfahren auch der Aberglaube eine große Rolle. Trotz des verbreiteten Aberglaubens kann man aber unseren Voreltern religiöses Empfinden nicht abspredten. Im Gegenteil, sie waren durchweg religiöser eingestellt als die Mitmenschen heute. Sie hatten bewährte Hausmittel gegen die meisten vorkommenden Krankheiten der Menschen. So ist es verständlich, daß sie allseitig und viel beschäftigt waren; denn man lief nicht so schnell zum Arzt wie heute. Den Arzt zu rufen war umständlich; er mußte mit Pferdegespann von Uelzen kommen. Autos gab es nicht. Wir Kinder sahen nur Autos, wenn wir unter Aufsicht des Kantors Thiele an der heutigen Bundesstraße 4 unsern Kaiser mit lautem Hurra begrüßen mußten, wenn dieser mit Jagdfreunden in die Görde fuhr. War aber trotz allem der Arzt im Dorf, liefen viele Leute vor dem Hause des Kranken zusammen. Im Hintergrund stand dann oftmals der Tischlermeister Schulte und spielte mit seinem Zollstock. Nach dem Krankenbesuch des Arztes lief er schnell ins Haus und nahm versteckt Maß, um keinen Holzverschnitt beim Sargbau zu haben. Kam einer zufällig des Weges daher und fragte:
   "Watt is denn hier los?" so erhielt er die Antwort:
   "Dat weest Du nich?
   “Meyers Mudder mutt ock starwen, dei Doktor hett all da ween.”

Große Wunderkräfte schrieb man den Kräutern, Sträuchern und Bäumen zu.
In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an die alte Waldfrau in Scheffels "Ekkehard". Als Ekkehard fragte:
  "Was macht Ihr mit den Kräutern?"
   erhielt er als Antwort:
   "Braucht Ihr zu fragen, wozu Kräuter gut sind?"
   sprach sie.
Der Gebrauch von Heilkräutern war einst selbstverständlich und lebensnotwendig.

Pflanzenheilkunde und Aberglaube

Volksheilmittel im täglichen Gebrauch

Hausdoktor, Heilerin und Trostspenderin

Krankenpflegerinn und Hebamme

Na, wie ist das Befinden?

Die Befölkerung nahm die Krankheiten ernst

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