Suderburg
Perlenfischerei

Die Perlenfischerei in der Hardau

Den wenigsten von ihnen dürfte bekannt sein, daß einst die Perlenfischerei in der Hardau und Ilmenau betrieben wurde. Die Hardau mit ihrem glasklarem und Kalkarmen Wasser, und das Vorkommen der Bachforellen bot dem Muscheln gute Lebensbedingungen. Die Flußperlmuschel gleicht in ihrem Aufbau dem Perlmutt einer Muschel. Die Perle entsteht indem ein Sandkorn sich im Inneren der Muschel einnistet und ein Reiz auslöst. Die Muschel wert sich gegenüber dem Eindringling, indem sie ihn mit zahlreichen dünnen Schichten Perlmuttsubstanz überzieht.

Außenseite
                                                Innenseite

 

Die Flußperlmuschel selbst waren etwa 10 Zentimeter lang und 4 bis 5 Zentimeter breit, und dunkel gefärbt. Die Perlmuscheln bildeten meist Bänke mit 20 bis 30 Stück. Dabei hatte nicht jede Muschel eine Perle ausgebildet, nur jede fünfhundertste Muschel hatte eine brauchbare Perle in sich.
Ab und zu wurden auch kostbare Perlen gefunden. Deshalb war die Perlenfischerei ein herrschaftliches Privileg. Die Perlenfischer wurden in ihrem Amt vereidigt und unterstanden einem Inspektor. Alle Perlen mußten gegen eine Prämie von den Fischern an den Staat abgeliefert werden. Die Behörden versuchten mit aller strenge den heimlichen und unbefugten Perlenfang zu unterbinden. Das emsige fischen nach Flußperlmuscheln hatte die folge, das ein merklicher Rückgang nicht ausblieb. Der sinkende Ertrag bei gleichen Unkosten, machte die Perlenfischerei bei der Obrigkeit unrentabel. So ließen die Behörden das Privileg der Perlenfischerei fallen. So konnte ab jetzt jedermann, die begehrten Muscheln aus dem Wasser fischen. Unkundige Fischer haben durch vorzeitiges Öffnen der Muscheln manche Perle in ihrer Entwicklung gestört. Das ausbilden einer Perle dauerte 30 bis 40 Jahre wobei Flußperlmuscheln bis zu 80 Jahre alt werden.
Langsam aber sicher ist dann die Perlenfischerei wegen des übertriebenen Fischens und der Flußregulierung der Hardau, wodurch sich die Daseinsberechtigung der Perlmuscheln immer schlechter. Das Gewerbe der Perlenfischer, welches einst große Erfolge aufzuweisen hatte, ist damit Zugrundelegungen.

Im Kloster in Ebstorf bekannt durch die Weltkarte,
hat noch einige handgefertigte Relikte aus der Perlenfischerei ausgestellt.

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