Suderburg
Spillers Jehann

Jehann weer een Allerweitskerl

Wi hebbt öber ole Seborger snackt,
över de Lüüd de freuher in't Dörp leevt hebbt.
Dor kemen wi ok up Jehann to snacken,
he weer as Kriegsgefangener
ut'n Eersten Weltkrieg bi Spillers bleven.
He weer as Leutnant
vun de Polnische Armee in Gefangenschaft komen
un bleev as Kutscher sien Läven lang in't Dörp.
lk meen, he harr 24 Johr bi Spillers deent.
Nee, no Huus hett he ni nich wollt.

He weer keen groden Kerl, villicht een Meder un Sößtig.
Bi Spillers harr he sien Utkomen, he weer lütt aver krötig.
He kunn arbeiten, keeneen hett ein wat seggt.
Een König weer he up siene Ort,
de Kreuger un Buur Hermann weer mit ein tofreden.
Gewiß, he harr ok siene Mukken,
dekunn ein keeneen afgewöhnen.
Sien Sprook weer Polhisch, he hett blots slecht dat Dütsche snackt.
He hett jümmer to sien Chef seggt:
"Hermann, da weißt du, so ich hab, da geb ich gerne!"
Blots vääl harr he jo ok ni nich, aver he weer een strengglöbigen Minschen. No de Kerk, wo he jo sünndags gern hengüng, möß he no Uelzen.
To de Tiet, as de Melkwogen vun Bohnhoff Seborg trüchkeem,
keem Jehann ok mit'n Tog vun de Stadt.
He steeg up'n Wogen um un is bargdool bi Beplate sprungen.
Bi Bäcker Meyer dä he för Spillers Kinner Seutigkeiten köpen. 
"Un wi ward dat mit dat Betohln?" freug Bäcker Meyer.
Dat weer een schönen Batzen,
wat he för de veer Kinner in't Huus mitbringen dä,
betohlen möß de Kreuger lieks.

Jehann weer een Naturburschen.
He harr sik mol de Fuust upsnäden,
aver vunwegen dor een Ploster upbacken', dor harr he nix mit in'n Sinn.
He hol ut'n Stall de dickste Spinnweev,
annern Dag weer de Schoden behoben.
Jehann, möß ok Heidehaun to'n Instreuh.
Hermann de Buur freug ein noch:
"Weeßt du ok wo uns Busch liegt?"
"Aber Hermann, das weiß ich gut!"
He tröck mit de Twick to'n Heidhaun los,
blots wo he Heid haut hett weer nich Spiller sien Busch.
PezMeyer heft Jehann dat seggt, aver he hett sik nich beirren loten:
" Das weiß ich genau, wo unser Busch is!"
Kreuger Hermann un PezMeyer hebbt sik hinnerher utnanner sett.

Jo, Jehann möch to gern all Lüüd helpen.
So güng dat ok, mit de Eier,
de he ut'n Nest homen harr un denn klamm heemlich wegbringen dä.
Dat füll den Kreuger up,
he hett Jehann de Eier ut'n Antog holt oder unner de Mütz wegnomen.
He dä Jehann, ganz düchtig de Leviten verläsen.
Bi'n Danzen sorg de lüttje Krööt ok dorvör,
dat keeneen ohn Danzband in den Saal komen dä.
De grode Schrnedtgeselle möß ok betohln,
Jehann harr keen Angst för em.
He möß jo ok de Peer holn,

dor harr doch wohrhaftig em de, unbesloden Perd een langt.
He harr füchterliche Lietwehdoog.
Spiller´s Jehann kreeg een Harvösel vull Sluck un de Lietwehdoog weern utkruriert:
 Er weer even een Allerweltskerl.

 

Hinnerk Voigts

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